CUT IN THE HILL GANG

Hung Up

„Was macht eigentlich Johnny Walker von den SOLEDAD BROTHERS?", frage ich an anderer Stelle angesichts der 7" von CUT IN THE HILL GANG, und vermute, sein Job als Kinderpsychiater fülle ihn nicht aus. Mit den SOLEDAD BROTHERS hatte er Platten für Estrus und Munster aufgenommen, seine Vorliebe für bluesige Klänge und Early Seventies Rock zwischen FLAMIN' GROOVIES und STOOGES stetig verfeinert, war mit dem letzten Longplayer „The Hardest Walk" allerdings vom ursprünglich eingeschlagenen Kurs abgewichen und hatte sich statt lauter Rockmusik verstärkt Roots-Klängen zugewandt.

In diese Hinsicht sind CUT IN THE HILL GANG eine Fortsetzung von „The Hardest Walk", ist doch mit zwei Mitstreitern (an Gitarre und Schlagzeug, auf Bass wird verzichtet) ein höchst angenehmes Americana-Album entstanden.

Das erinnert in seinen intensiveren Momenten auch mal an die Art von VELVET UNDERGROUND-Verehrung, wie sie BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB zelebrierten, ist an anderer Stelle aber auch einfach nur verschroben countryesk, verträumt bluesig oder latent soulig.

Walker & Co. bedienen sich aus vielfältigen Quellen, sind keine eindimensionale Formation, nicht puristisch, aber stilsicher, und das macht sie zu wirklich sympathischen Vertretern ihrer Zunft- einstige Rocker, die es jetzt ruhiger angehen lassen, ohne an Intensität nachzulassen.