DEARS

Missiles

Man fragt sich manchmal schon, was die Herren Kritikerkollegen so hören und schreiben. Irgendein Blödmann beispielsweise meinte über Murray Lightburn, den Frontmann der aus Montreal, Kanada stammenden DEARS schreiben zu müssen, der sei ja wohl „the black Morrissey", mit der Folge, dass der Satz immer wieder zitiert wird.

An Morrissey aber erinnert hier nichts, auch nichts an die SMITHS, aber dafür spielen die seit 1995 existierenden DEARS auf ihrem vierten Album höchst angenehmen, komplexen „Kammer-Pop", irgendwo im weiten Feld zwischen BLUR, TV ON THE RADIO, ANTONY & THE JOHNSONS und FLAMING LIPS, zwischen Bowie und ROXY MUSIC.

Eine Umbesetzung später sind vom alten Line-up jetzt nur noch Lightburn und seine Gattin übrig, live sind Lisa Smith und Laura Wills von PONY UP Teil der Band, und „Missiles" entwickelt sich mit jedem weiteren Durchlauf zu einer jener Platten, von denen man sich auf unerklärlich Weise angezogen fühlt, ohne dass man erklären kann, was nun genau ihre faszinierende Wirkung ausmacht.

Aber genau das ist ja Geheimnis von wirklich guter Pop-Musik.