ELECTRIC 69

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Zweiter Longplayer dieser fünf Herren aus Norditalien, die nicht nur optisch den Anschein machen, als wären sie anno '73 durch ein Zeitloch gefallen, sondern sich auch mit bemerkenswerter Chuzpe sämtlicher relevanten Versatzstücke der für die Populärmusik nicht gerade unbedeutenden Periode zwischen 1964 und '79 bedienen.

Wem also angesichts der Assoziationskette Jim Osterberg, Bruce Springsteen, Angus Young und Brian Jones warme Schauer den Rücken hinunterlaufen, der darf sich bei ELECTRIC 69 an der richtigen Adresse wissen.

Beziehungsweise, um mich auch für unsere jüngere Leserschaft verständlich zu machen: Heißer Retroscheiß skandinavischer Schule, der dankenswerter Weise mehr an der lasziven Lässigkeit früherer FLAMING SIDEBURNS oder auch DIAMOND DOGS angelehnt ist, denn an der zeitweiligen Holzhammer-Attitüde der HELLACOPTERS.

Wobei der Opener „Over and over" allerdings wirklich ein totaler Brecher ist! Schade nur, dass denn Jungs nach knapp der Hälfte des neun Songs umfassenden Albums zunehmend das Hitpotenzial abhanden kommt, aber dennoch: Live, das halte ich für möglich, machen die wohl gut was her.