FIFTYWATTHEAD

Fogcutter

Wer MASTODONs „Leviathan" vergöttert (und das tue ich), dem sei das dritte Album „Fogcutter" von FIFTYWATTHEAD ans Herz gelegt. Den Amis ähnlich gehen die vier Musiker aus Ontario, Kanada sehr komplex ans Werk, ohne dabei den roten Faden aus den Augen zu verlieren.

MASTODON vertonten Melvilles „Moby Dick", FIFTYWATTHEAD erzählen die tragische Geschichte von Sir Ernest Shackleton, dem britischen Polarforscher des frühen 20. Jahrhunderts. Das zeichnet sich auch in dem in kühlen Farben gehaltenen Cover ab, auf dem ein altertümlicher Eisbrecher abgebildet ist.

Im Gegensatz zu MASTODON schimmern bei FIFTYWATTHEAD stärker die (Post)Hardcore/Sludge-Roots durch; Die Band klingt mehr nach UNSANE, TAINT, UNHOLD, KYLESA und Konsorten als nach den proggigen MASTODON.

Herausgekommen sind acht bärenstarke Nummern mit verzerrten wie auch melodischen Vocals und aufregenden Riffs, die nicht dem normalen „1, 2, 3, 4 und von vorne"-Schema entsprechen. Die mächtigen Riffs dominierten zwar, doch hier und da findet man wunderschöne Melodien und Southern-Soli im Gesamtkonzept vor.

Auf der MySpace-Seite der Band gibt es ein Fotoalbum, das ihren abgebrannten Proberaum sowie das verkohlte Equipment zum Inhalt hat. Und das tut weh! Ich hoffe aber, dass FIFTYWATTHEAD mit „Fogcutter" nun das Glück hold sein wird.

Wenn sie nicht wenigstens die Kosten für den Schaden einspielen können, dann lebe ich in einer falschen Welt! (Diese Band war auf der Ox-CD #82 zu hören)