FLAMING LIPS

Christmas On Mars

Es gibt eine weltweite Szene von Menschen, deren größtes Freizeitvergnügen darin besteht, Startrek-Szenen und -Folgen nachzuspielen. Die Ergebnisse decken von erbärmlich bis erstaunlich ein qualitativ breites Feld ab, und wenn ich das Phänomen an dieser Stelle erwähne, so hat das einen Grund: Die FLAMING LIPS haben auf ihre Art einen Beitrag zu dieser Art der Freizeitgestaltung geleistet.

Von 2001 bis 2005 verbrachte man mit Freunden und Freiwilligen so einige Zeit in irgendwelchen Lagerhallen nahe Oklahoma City und drehte einen über 80 Minuten laufenden Film, der wirkt wie eine Mischung aus Weihnachtsgeschichte und „2001".

Geschrieben von Frontmann Wayne Coyne, der auch Regie führte, und unter schauspielerischer Beteiligung der gesamten Bands, entstand so ein seltsames Weihnachtsmärchen, bei dem erst Santa Claus ums Leben kommt, dann ein Marsianer landet, und schließlich ein Baby geboren wird.

All das auf dem Mars, denn die irdischen Protagonisten sind dort in einer Station gefangen, die Technik bricht allmählich zusammen, bis eben - es weihnachtet sehr - außerirdische Rettung naht.

Der Film macht Spaß, keine Frage, ist allerdings schon recht trashig und leider auch etwas zu langatmig - man merkt einfach, dass Coyne über erheblich mehr Erfahrung als Sänger, Songwriter und Gitarrist denn als Drehbuchautor und Regisseur verfügt.

Dennoch ist „Christmas On Mars" unterhaltsam, vor allem für Fans der Band, die auch am als separate CD beiliegenden, knapp 33 Minuten laufenden und rein instrumentalen Soundtrack ihren Spaß haben dürften.