MISSINCAT

Back On My Feet

„Ich kann immer fühlen, wie mein Herz bricht, wenn ich ein trauriges Liebeslied singe. Ich bin sehr ehrlich im Umgang mit meinen Liedern - in beidem: Schreiben und Performen ...", spricht also Caterina Barbieri alias MISSINCAT und so schmalzig und pathetisch dieses Zitat auf den ersten Blick auch scheinen mag, kaum dass man die ersten Minuten des Debüts dieser in Berlin wohnhaften, italienischen Songwriterin auf sich hat wirken lassen, ist klar: Die gute Frau meint das verdammt nochmal ernst! Schwer zu sagen, wann ich mich das letzte Mal auf Anhieb derart Hals über Kopf in ein Indie-Folkpop-Album verliebte, aber gewiss ist das nun gut und gerne auch schon seine vier Jahre her.

Damals kam ich nämlich das erste Mal mit SATURDAY LOOKS GOOD TO ME und ihrer „Every Night"-CD in Berührung und ähnlich wie bei dem von Fred Thomas angeführtem Ensemble beziehen auch MISSINCATs akustische Preziosen ihren Zauber vor allem aus den einerseits sehr reduzierten, aber gleichzeitig auch perfekt abgestimmten Arrangements.

Im Vordergrund Signora Barbieris wunderschöne, sanfte und eine große Verletzlichkeit ausstrahlende Stimme, die irgendwie an Suzanne Vega erinnert und hauptsächlich getragen wird von ihrem eigenen Gitarrenspiel.

Aber auch ein Cello kommt stets in den haargenau richtigen Momenten zum Einsatz, nämlich immer genau dann, wenn's direkt ins Herz zielt und ebenso vermögen es Glockenspiel, Kazoo, Slideguitar und Trompete perfekte Akzente zu setzen.

Einerseits unprätentiös und leicht, andererseits aber mit sehr viel Tiefe und Wärme kommen diese zwölf Songs daher, die fast ausschließlich Liebes- und Freundschaftsbeziehungen in all ihren Facetten abhandeln, mit dem brillanten „Shoot!" jedoch auch ein gelungenes Antikriegs-Statement beinhalten.

Definitiv ein begeisterndes, Gänsehaut erzeugendes Album, das ich hiermit einem jeden Menschen, mit Seele und Verstand, nur bedingungslos empfehlen kann!