NEIL YOUNG

Sugar Mountain - Live At Canterbury House 1968

Eine weitere Veröffentlichung aus Neil Youngs Archives-Reihe, musikhistorisch eine interessante Sache, musikalisch eine nicht ganz so spannende Angelegenheit. In erster Linie handelt es sich hier um eine Art „missing link" zwischen dem Ende von BUFFALO SPRINGFIELD und dem Start von Youngs Solokarriere, noch vor dem Erscheinen seines ersten Albums.

Quasi als Testlauf setzte sich Young im zarten Alter von 23 Jahren zwei Abende auf die Bühne des Canterbury House in Ann Arbor, nur bewaffnet mit der Akustikgitarre, und gab sowohl alte als auch neue Songs zum Besten, während er sich gleichzeitig auch noch als prächtig aufgelegter Geschichtenerzähler präsentierte.

Wie schon gesagt, ein historisch wichtiger Auftritt, der in Fankreisen natürlich schon lange kursierte, durchaus intim und sympathisch, aber auch von einer noch überdeutlichen Unsicherheit und Schüchternheit geprägt, was den eigentlichen musikalischen Vortrag angeht, die auch noch auf Youngs erstem Album gut spürbar ist.

Im Gegensatz zur fantastischen, drei Jahre später aufgenommenen Akustik-Show „Live At Massey Hall 1971" will sich hier keine wirkliche homogene Performance einstellen, Young redet einfach zu viel zwischen den Songs, reißt seinen Auftritt dadurch unglücklich auseinander, und auch die Stücke selber hat man schon in wesentlich stärkeren Versionen gehört.

Bemerkenswert ist auch hier wieder, was man aus einer 40 Jahre alten Aufnahme technisch herausholen konnte, die damals auf einer Zweispur-Bandmaschine mitgeschnitten wurde, und diese Veröffentlichung natürlich für den Young-Fan zu einer unumgänglichen Anschaffung macht.

Wer an einem richtig guten Konzert von Young interessiert ist, sollte aber lieber direkt zu „Live At Massey Hall 1971" greifen.