POTOP

Channels

Gerät man mit einer Band wie POTOP in wirkliche musikalische Extreme, fehlen gängige Schubladen. Dabei sind die Mazedonier keine Genre-Vermischer und eigentlich auch gar nicht so schwer zu fassen; die schwierige Einteilung mag darin begründet sein, dass sie sich in einem Bereich bewegen, der von manchen Menschen gar nicht als Musik aufgefasst werden will.

Die fünf unbetitelten Songs auf „Channels" (zwei davon stammen von einer Split-LP mit BURMESE) sind so quälend monoton und langsam, dass ihre durchaus vorhandene Dynamik kaum wahrnehmbar ist; sie scheinen manchmal sogar beinahe stehen zu bleiben.

Der stoisch pumpende Bass und die wunderbar (nerven)-sägenden Gitarren könnten den Zugang zu POTOP noch erschweren, aber vor allem das unfassbare, verzweifelte Geschrei des Sängers (hat der Mann sich während des Einsingens selbstverstümmelt?) dürfte Zartbesaitete angewidert weghören lassen.

Obwohl musikalisch nicht unbedingt vergleichbar, erinnern POTOP in Sachen non-stumpfer Brutalität und bewegender Intensität noch am ehesten an die lang verblichenen, brillanten BURNING WITCH.