SCRAGS

s/t

Nachdem ich vor circa zweieinhalb Jahren schon mal das Demo der SCRAGS besprochen habe, hätte es mich ehrlich gesagt ziemlich gewundert, nichts mehr von der Band zu hören. Dazu waren die Schweden einfach zu gut, und folgerichtig liegt hier jetzt endlich die Debütplatte vor.

Die Typen auf dem Cover sehen zwar aus, als könnten sie bei zu viel Sonneneinstrahlung zu Staub zerfallen, aber die Band legt direkt vom Start weg los wie die Feuerwehr. Sänger Antonio Fryk geht ab wie ein manischer Iggy Pop zu seinen besten Zeiten und die unbändige Energie hält sich locker über die zwölf Songs.

Wilder Sixties-Hi-Energy-Rock'n'Roll und Frühpunk, als würden die STOOGES die SONICS vermöbeln, oder meinetwegen auch umgekehrt. Diesen gewissen „Schweden-Touch" à la HIVES oder MANIKINS höre ich auch raus, obwohl die SCRAGS sich doch schon ein ganzes Stück anders anhören.

Die Produktion ist sehr gut, erdig, rauh und „mean" aber keineswegs unterproduziert, sondern immer mit der richtigen Durchschlagskraft. So etwas gehört normalerweise auf dickes schwarzes Vinyl gepresst, aber verpackt in einem hübschen Digipak mit fettem Booklet ist das trotzdem ein rundum gelungenes Album, von einer Band, die eventuell zu Größerem berufen sein könnte.