TO BLACKEN THE PAGES

North

Nimmt man NADJA-Mastermind Aidan Baker als Maßstab, der seine Aufnahmen (ob eben mit NADJA oder solo) quasi im Zwei-Wochen-Rhythmus als „normales" Album, als CD-R oder sonst wie veröffentlicht, ist Paul McAree dagegen beinahe ein Lahmarsch.

Mit TO BLACKEN THE PAGES hat er es in knapp zwei Jahren gerade mal auf fünf Alben gebracht und das letzte, vierte, „A Semblance Of Something Appertaining To Destruction", ist sogar schon im Mai 2008 erschienen.

Wenn ihn diese „langsame" Veröffentlichungsweise aber davor bewahrt, kreativ auszubrennen und ihm zu so fantastischen Platten wie „North" verhilft, dann kann man McAree ruhig verzeihen, dass er nicht zwanzig Platten im Jahr mit seinem Gitarren-Ambient füllt.

Im Ernst: der direkte Vergleich mit NADJA kommt natürlich nicht von ungefähr; wie Baker holt auch McAree mittels einer Armada von Effektgeräten eine größtmögliche Anzahl verschiedenster Sounds aus seiner Gitarre, arbeitet mit Loops und ist sich der Effektivität einer Verbindung brachialer Feedback- und Noise-Drones mit Minimal-Elektronik bewusst.

Die dem ganzen Lärm zu Grunde liegende Schönheit aber, die NADJA-Songs so besonders macht, ist bei TO BLACKEN THE PAGES verborgener, die Gitarrenwände dafür brüchiger; die Stücke insgesamt also etwas sperriger.

Andererseits zeigen Teile von „North" aber auch, dass das eigentlich Offensichtliche manchmal erst greifbar wird, wenn man direkt darauf gestoßen wird: legt man unter Drone-Monster eine groovende Schlagzeug- und Bass-Begleitung oder versieht sie mit Gesang, werden daraus beinah „normale" Songs.