VREID

Milorg

VREID, die Vierte. Und diesmal machen die Norweger alles richtig und lassen eine Blackmetalscheibe auf die Menschheit los, die das Zeug zum Klassiker hat. Hatten VREID auf dem Vorgänger „I Krig" Schweinerockelemente in ihren BM eingefügt, so tunen sie ihren Sound jetzt mit einer ganz erhebliche Folkinfusion, wobei sie aber überwiegend die Melodieführung in der zweiten Gitarrenschicht übernehmen und nicht mit Folkinstrumenten zu Werke gehen.

Was sich zunächst nach einer wüsten Mischung anhört, vereint sich auf „Milorg" perfekt zu einer homogenen Masse aus trocken rockenden Parts Marke IMMORTAL und absoluter Black Metal-Raserei, wie beispielsweise der Beginn von „Blücher" eindrucksvoll demonstriert, der danach in einen beinahe autistisch anmutenden groovenden Chant übergeht, welcher den Hörer unweigerlich mit dem Oberkörper und Horns Up wippen lässt.

Im Verlauf kollabiert der Song dann in ruhigere, nicht minder intensive Abschnitte mit gesprochenem Gesang und traditionellen Melodien aus Richtung THE 3RD AND THE MORTAL oder BORKNAGAR, um letztendlich dem Instrumental „Blücher Pt 2" zu weichen.

Auch wenn der Name Blücher mal wieder den Geruch rechter Scheiße aufkommen lässt, kann bei VREID ganz klar Entwarnung gegeben werden, beschäftigt sich „Milorg" (Militær Organisasjon) doch mit einer gleichnamigen norwegischen Widerstandsgruppe gleichen Namens während der Nazi-Besatzung.

Der rechte Käufer investiert hier definitiv in die Falschen. Und während ich das hier niederschreibe, läuft „Milorg" zum x-ten Mal, ohne etwas von seiner Magie verloren zu haben. Großartig!