65DAYSOFSTATIC

Escape From New York

Größte Konzertenttäuschung der letzten Monate: 65DOS in Köln. Zuletzt hatte ich sie im Vorprogramm von THE CURE gesehen, was ein schräges Erlebnis war, aber die Band hat überzeugt - auch wenn da seltsame Drum&Bass-Einlagen verwirrten.

Seitdem haben die Jungs aus Sheffield aber genau an dieser Schraube weitergedreht, und so ist die Basis zwar immer noch der geschätzte epische Post-Rock, doch wenn es plötzlich allenthalben zirpt und Elektro-Beats tickern wie ein Geigerzähler am 26.

April 1986 in Tschernobyl, verschlechtert sich meine Laune augenblicklich. Dazu kein klassisches Rockdrumming, sondern Breakbeats - und schon war ich nach der Hälfte des Konzertes weg. Was bei den beiden New Yorker Konzerten während der Welttournee mit THE CURE im Juni 2008 mitgeschnitten und nun als Live-Album veröffentlicht wurde, hätte mir also Warnung genug sein müssen, dass hier eine Band im Umbruch begriffen ist, auf dem Weg zu neuen Ufern.

Ich bevorzuge die alten, frühen 65DOS, deshalb: Es war schön mit euch, aber ich bin raus. Als Bonus gibt's auf DVD eine Tour-Doku vom dem letzten Jahr, als die Engländer zwischen den großen Shows auch noch Zeit hatten für das eine oder andere Clubkonzert.