BILL CALLAHAN

Sometimes I Wish We Were An Eagle

SMOG-Chefdenker Bill Callahan setzt mit dem zweiten unter seinem eigenen Namen veröffentlichten Namen den Trend des Vorgängers „Woke On A Whaleheart" fort, weg von deprimierender Lagerfeuermusik hin zu vollmundig arrangierten Songs, mehr LAMBCHOP oder TINDERSTICKS als aktueller Will Oldham.

Wesentlich heiterer wirkt „Sometimes I Wish We Were An Eagle" dadurch allerdings auch nicht, Callahan schwelgt in elegischem Trübsinn, aber dafür sind die neun recht langen Songs abwechslungsreich und dicht instrumentiert.

Man könnte fast meinen, es hier mit neoklassizistischem Pop zu tun zu haben und weniger mit minimalistischem LoFi-Folk. Eine Art melancholischer Country-Soul mit Hang zu dramatischer Zuspitzung innerhalb der Songs, bei denen sich Callahan zwar von seiner düstersten Seite zeigt.

Gleichzeitig gibt es auch immer wieder sehr euphorische Momente, vor allem, wenn das simple Gitarre/Bass/Schlagzeug-Schema durch andere Instrumente aufgebrochen wird. Auf „Woke On A Whaleheart" präsentierte sich Callahan von seiner lebendigsten, rockigsten Seite, „Sometimes I Wish We Were An Eagle" dürfte seine bisher vielschichtigste und künstlerisch anspruchsvollste Platte sein.