BLACK TAPES

s/t

Leckomio, „What goes around", der Opener zum Debüt dieses Warschauer Quintetts, zieht ja gleich schon mal dermaßen furios vom Leder, dass man sich unweigerlich an eine Ostblockvariante der HIVES, zu deren glanzvoller „Veni, Vidi, Vicious"-Hochphase, erinnert fühlt.

Jenes enorm hochenergetische Level wird bei den folgenden zehn Stücken allerdings nur noch selten beibehalten, eher sind viele der Songs von einer angenehmen, melancholischen Grundatmosphäre getragen, woran unter anderem auch eine recht stimmungsvoll eingesetzte Orgel erheblichen Anteil hat.

Zwar scheint die Vorliebe der BLACK TAPES für den crunchigen Neo-Garagepunk schwedischer Prägung im Allgemeinen, und für (internationale) Lärmverschwörungen im Speziellen nur zu offensichtlich (man reiste sogar extra nach Stockholm, um das Album im Donkey Box-Studio des NUTMEG-Bassisten Makka aufzunehmen), doch mit Sicherheit tritt man den Jungs auch nicht auf den Schlips, wenn man ihnen unterstellt, dass sie sich während des Schaffensprozesses wohl auch die eine oder andere Inspiration bei den Herren Bob Mould und Greg Sage abgeholt haben.

Sehr sympathisch überdies, die zwar simpel gestrickten, aber oft auch ordentlich wütend-sarkastischen Texte und spätestens nachdem als Zugabe, in Gestalt von ROXETTEs fantastischem „Sleeping in my car", einer der besten 90er Jahre-Mainstream-Hits überhaupt durch die Punkrock-Schleuder gejagt wird, haben die polnischen Newcomer endgültig mein Herz gewonnen.

Bemerkenswert starke, erste Platte!