GALLOWS

Grey Britain

Geht so das „next big thing"? Wenn ich das wüsste, säße ich nicht hier mit einer Flasche Bier und würde Reviews tippen ... Mein Geschmack stimmt nämlich nur selten mit dem vieler anderer überein, was im Falle der GALLOWS schlecht für die Band wäre, denn so würde die englische Formation um den ganzkörpertatöwierten Frank Carter auch mit dem Nachfolger zu „Orchestra Of Wolves" von 2007 auf dem Niveau eines Geheimtips bleiben.

„Grey Britain" also. Ein Album, das alles andere als Optimismus versprüht: „Black eye", „Death voices", „The vulture", „Graves", ,, Misery", schon die Songtitel machen klar, dass hier Wut das treibende Moment ist.

Gröliger, rauher Gesang trifft auf treibende, dichte Gitarren und wuchtiges Schlagzeug, das hier ist die Aggro-Version von AGAINST ME!, weil genauso ansteckend und mitreißend, nur eben ohne Bierzelt-Touch - eher Fight Club.

LEATHERFACE treffen auf MOTÖRHEAD, modischer Schnickschnack bleibt draußen, und auch wenn mal ein Song („Vultures") freundlich und atmosphärisch beginnt, wird ab der Hälfte wieder gemosht und gebrüllt.

„Grey Britain" hat definitiv das Zeug zu einer neuen Lieblingsplatte, und dass der Rausschmeißer „Crucifucks" nach einer genauso genialen wie vergessenen Hardcore-Band benannt wurde, macht mir die GALLOWS nur noch sympathischer.