GRIZZLY BEAR

Veckatimest

Je mehr Gedanken ich mir über das zweite Album von GRIZZLY BEAR mache, umso weniger habe ich Lust, darüber zu schreiben. Für die ganz Pop-Journaille ist „Veckatimest" sicher wieder eine Steilvorlage, um das eigene Wissen um Folk, Psychedelia und die geschickte Appropriation der Musik der 1970er breitzutreten.

Klar, mit dem Sound und den Songs wird einem das auch wieder nachgelegt. Aber gerade wenn alles erlaubt ist, werden Reviews auch zur Spielwiese für Schlauschreiber: Sieh mal, was ich alles für Referenzen auf den Tisch hauen kann.

Unter den Tisch fällt dabei die Lust an der Musik und die Vermittlung, dass sie bestenfalls eine Herzensangelegenheit ist. Ganz ehrlich: Dieses Album ist alles andere als die Erfindung des Rades und eine im positivsten Sinne solide Platte, eine, die sich nicht aufdrängt.

Aber eine der Art, bei der einem nach Jahren auffällt, dass man sie komischerweise doch sehr oft gehört hat. Mir ging das mit TEENAGE FANCLUBS „Howdy" so und wer weiß, vielleicht zähle ich „Veckatimest" auch irgendwann dazu.

Betörende und zugleich zurückhaltende Harmonien paaren sich mit dem kleinen Quentchen Versponnenheit, dass es nie zu glatt und schön wird, aber auch nicht im Ohr verkeilt. Einzelne Songs herauszuheben bringt da nichts, das hier ist ein Album, das auch als Album gehört werden soll, von einer Band, die streckenweise brillant zusammen spielt.

Also: Referenzen schön und gut, aber setzt euch hin und hört euch das an, das ist schöne Musik.