HEADWATER

Lay You Down

Nun können die Menschen auch hierzulande in den Genuss der CD-Version des neuen Albums der meines Erachtens besten Band des letzten Jahres kommen. Folk-Musik ist auch in der Punk-Szene hierzulande in den letzten Jahren im Kommen, was bestimmt zu einem Großteil an Karrierepfaden wie denen Chuck Ragans und John Samsons von den WEAKERTHANS liegt.

Ich finde, dass Folk (oder „Acoustic Roots Music", wie HEADWATER aus Vancouver, Kanada es nennen) dort weitermachen kann, wo Punkrock an seine Grenzen stößt, und „Lay You Down" ist ein Beispiel, dass sich diese Musikrichtungen ergänzen und nicht ausschließen.

Lieder wie „Never going back" und „The drifter" sind von einer großen atmosphärischen Dichte, in der Motive wie Vergänglichkeit und Tod auf einer solch persönlichen Ebene verhandelt werden, dass es einen unmöglich kalt lassen kann.

„Picture show" ist einfach wunderschön, so dass man gar nicht verhindern kann, dass sich die im Refrain artikulierte Sehnsucht, „I hope you always know that it's not too late to come back home", auf einen überträgt.

Und beim „rockigsten" Stück des Albums, „Freight train", kann man nicht glauben, dass so etwas ohne elektronische Instrumente möglich ist - das liegt freilich daran, dass die Bandmitglieder aus ihren Instrumenten das Maximum rausholen können, was vor allem für die beispiellose Steel Guitar von Tim Tweedale gilt.

Fantastisches Songwriting, fantastische Musiker, fantastisches Album.