HORRORS

Primary Colours

Jaja, ich weiß, hier ist schon wieder viel zu viel grässlicher NME-Hype involviert, aber mir gefiel auch schon das 2007 erschienene erste Album von THE HORRORS. Da hatten die fünf jungen Engländer ihre Begeisterung für ursprünglichen Sixties-Garagerock in eigene Interpretationen des sonst gerne von extrem konservativen Musikern beherrschten Genres münden lassen und sich damit als sehr unterhaltsame, frische Band erwiesen, die auch nicht davor zurückscheute, FUZZTONES- und SONICS-Einflüsse mit spooky Goth-Punk zu vermischen.

Zusammen mit Geoff Barrow, dem Soundtüftler von PORTISHEAD, entstand der neue Longplayer „Primary Colours", dessen prägendstes Element der eigenwillige Orgel- und Synthie-Sound ist - seltsam spooky, das hat was von Nebelschwaden über dem nächtlichen Moor ...

Dazu passt Faris Badwans gerne mal dramatische Art zu singen, und auch diesmal gefällt mir wieder die eigenständige Herangehensweise des Fünfers aus Southend, der sich zwar an bekannten Vorbildern bedient, aber daraus nicht das ewig Gleiche Rock'n'Roll-Einerlei destilliert.

Wem sowas einmal gut gelingt, der hat vielleicht einfach nur Glück gehabt, doch beim zweiten guten Album beginnt das Gesetz der Serie zu greifen. Mein Favorit: Das seltsame, düstere, an JOY DIVISON erinnernde „I only think of you".

Well done!