MAGNIFICENT

Pay The Crimes

Wenn man so will, waren SOCIAL DISTORTION die ersten, die Classic Rock im Punk hoffähig gemacht haben, insofern sind Bands wie HOLD STEADY oder GASLIGHT ANTHEM ja kein unbedingt neues oder überraschendes Phänomen.

THE MAGNIFICENT, ein Quartett aus Leeds, haut in eine ähnliche Kerbe, ist aber aufgrund seiner Herkunft noch stärker von THE CLASH und 77er Punk beeinflusst als von typisch amerikanischem Rock.

Im Prinzip ist „Pay The Crimes" sogar eine recht konventionelle Streetpunk-Platte, wären da nicht immer wieder diese extrem exaltierten Momente, die weit über das Schema herkömmlichen Punkrocks hinausgehen.

Schöne Melodien haben sie auf jeden Fall, ebenso wie zupackend druckvolle Songs, sind aber im direkten Vergleich zu HOLD STEADY etwas zu simpel gestrickt, da fehlt es an einem exzentrischen wie leidenschaftlichen Frontmann der Sorte Craig Finn und an echter epischer Breite.

Viel Spaß macht „Pay The Crimes" dennoch, die mit gut 30 Minuten allerdings recht kurz ausgefallen ist, was man durchaus als Tugend ansehen könnte, vor allem für eine schnörkellose, klassische Punkplatte, die auf jeglichen modischen Schnickschnack verzichtet.