PANSY DIVISION

That's So Gay

Parallel zur zeitgleich erscheinenden Doppel-DVD und dem Buch von Frontmann Jon Ginoli bringen PANSY DIVISION passenderweise ein neues Album auf den Markt. „Ach, die gibt's noch?", hab ich dazu im Vorfeld des Öfteren von alten Pop-Punk-Kollegen gehört.

Ja, es gibt sie noch, und sie sind noch immer eine Klasse für sich! Reifer sind sie geworden, was sich natürlich auch in einigen Texten (zum Beispiel über das Älterwerden) niedergeschlagen hat.

Aber von dem Biss und den smarten Humor, für den ich die Queercore-Pioniere immer geliebt habe, haben sie nichts verloren. So gibt es auch auf „ That's So Gay" wieder unvergleichliche Lyrics über die Absurditäten des Schwulenalltags in den USA - mal zum Biegen vor Lachen, mal aber auch zum Nachdenken.

Dem einen oder anderen mag der fluffige Powerpop-Pop-Punk-Sound der „Schwuchteldivision" seit jeher ein wenig zu seicht gewesen sein, für mich machte aber eigentlich die Mischung aus zuckersüßer Musik und meist extrem offensiven Homo-Lyrics schon seit Lookout-Zeiten die richtige Mischung aus.

Neu an Bord ist Joel Reader von MR. T EXPERIENCE, der übrigens auch einen Song mit Hetero-Hintergrund zum Besten gibt. Und rocken können PANSY DIVISION natürlich auch, zum Beispiel bei „Average men", mit Labelboss Jello Biafra am Mikro.

Insgesamt bündeln die Männer um Mr. Ginoli in den 14 Songs noch mal alles, was sie in ihren mittlerweile 18 Jahren Bandgeschichte ausgemacht hat. Eine rundum gute Platte von einer extrem sympathischen Band.