ANDRÁSSY

This Is Where We Met

ANDRÁSSY aus München versuchen bereits mit ihrem Debütalbum ganz großes: ein Konzeptalbum. Man hat dann gleich Angst, dass hier wieder MARS VOLTA-Fans am Werk sind, was vielleicht auch so ist, aber zum Glück nicht überhand nimmt.

Vielmehr überwiegt die Frage: was ist das Konzept? Die Referenz an einen stolzen Kämpfer für die ungarische Tradition im Großreich des 19. Jahrhunderts? Dann wohl eher die klassische Traumwelt zwischen Schlaf und Tod, zwischen Leben und wirklichem Wachsein.

Musikalisch bewegen sich die fünf Bayern im weitesten Sinne im Postrock, der aber nicht den Steigerungen von leise zu laut folgt, sondern seine Vielseitigkeit auslebt. Genauso die Instrumentierung, so haben sie fast so viele Gastmusiker auf der Platte wie MySpace-Freunde im Internet.

Man kann ihnen eigentlich nichts vorwerfen, außer dass diese ganze Fusion-Sache irgendwie auch nicht mehr so spannend ist wie sie vielleicht mal war. Und mir fehlen die Ecken und Kanten, an denen man sich im Zweifelsfall festhalten kann, so dass man nicht fortschwimmt im Meer der ausproduzierten musikalischen Möglichkeiten.

Gut gefallen mir die sehr melodischen und langen Instrumentalparts, so überzeugt das Songwriting mehr als der Gesang und die vielen Effekte. Aber trotzdem ein stolzes erstes Werk mit gelungenen Artwork!