ENTER SHIKARI

Common Dreads

Ah, das zweite Album von ENTER SHIKARI. Die haben ja mit ihrem Debüt „Take To The Skies" vor zwei Jahren diesen ganzen Elektro-Screamo-Zug maßgeblich mit angeschoben. Inzwischen ist diese Vermischung von Screamo- und Techno-Elementen aus ihrer Nische herausgekommen und hat die hanebüchensten Bands hervorgebracht.

Die meisten von ihnen sind ziemlich schlecht. Nur weil alles erlaubt ist, heißt das ja schließlich nicht, dass man alle musikalischen Elemente, die man kennt, unkoordiniert verwenden muss.

ENTER SHIKARI sind sich dieser Gefahr bewusst. So ist „Common Dreads" zwar streckenweise ziemlich stressig, aber niemals unaushaltbar unstrukturiert. Alles wie auf dem ersten Album, könnte man denken, aber irgendwas ist hier anders.

Mir scheint, dass „Common Dreads" ernster daherkommt als „Take To The Skies", hier geht es nicht mehr um Krawall um des Krawalls willen, sondern um zielgerichteten Widerstand. Insgesamt sind ENTER SHIKARI zudem variabler geworden, auch ruhigere Momente finden auf „Common Dreads" ihren Platz, teilweise erinnert mich Sänger Rou Reynolds sogar an Thom Yorke, Matthew Bellamy oder Mike Skinner ...

Man mag von dieser Mischung aus Trance/Dance/Techno und Rock/Hardcore halten, was man will, aber ENTER SHIKARI gehören zu den wenigen Bands, die damit umgehen können, die Elemente der verschiedenen Musikrichtungen zu ihrem eigenen Stil verbinden und dazu noch relevante Texte schreiben.