FLOWERS OF HELL

Come Hell Or High Water

Sehr schöner orchestraler Pop mit psychedelischer Note von einer vielköpfigen, in London und Toronto ansässigen Formation - hier sollen es 30 Musiker gewesen sein -, die nicht völlig ihre Wurzeln im Indierock verleugnen, auch wenn Vergleiche mit SPIRITUALIZED oder BROKEN SOCIAL SCENE nur bedingt berechtigt sind.

Inzwischen führt man so einen Sound ja gerne auf Krautrock zurück, aber bei FLOWERS OF HELL dominieren eher starke Klassikeinflüsse. Wenn sie nicht gerade recht ausgeprägte Gitarrenakkorde in ihren dicht gestrickten Orchesterteppich einflechten, wie bei „Darklands", wo nicht nur allein der Titel eine Verbindung zu JESUS & MARY CHAIN herstellt, auch wenn man erst spät bemerkt, dass es wirklich eine Coverversion ist.

Krautrock ist am ehesten der zweite Song „Bluemchen", bei dem eine Dame namens Anna-Nicole Ziesche ein deutsches Gedicht vorträgt und das Stück dann in NEU!-artige Strukturen abdriftet. Zwischen experimentelleren, dramatischeren Klängen und entspannten melodischen Parts ist FLOWERS OF HELL hier auf jeden Fall ein sehr eigenwilliges, ästhetisch veredeltes kleines Kunstwerk gelungen.