MARS VOLTA

Octahedron

Der radikalste Schritt, den MARS VOLTA mit Studioalbum Nummer fünf vollziehen, ist wohl der, dass sie auf „Octahedron" erstmals in weniger als einer Stunde Spielzeit ihre musikalischen Ergüsse zum Besten geben.

Und Letztere kommen dieses Mal erstaunlich leichtfüßig daher; es scheint, als hätten Omar Rodriguez-Lopez, Cedric Bixler-Zavala und ihr Gefolge all ihren Mut zusammen genommen und so etwas wie Popsongs geschrieben.

Zumindest könnte man sie im MARS VOLTA-Kontext so beschreiben. Denn easy listening ist zwar auch auf dieser Platte nicht angesagt, aber easier ist das listening im Gegensatz zu den Vorgängeralben „Amputechture" und „The Bedlam In Goliath" allemal.

Instrumental weitaus reduzierter, aber immer noch mit dem gewohnten Pathos versehen, breiten sich Songs wie der geschmeidig gleitende Opener „Since we've been wrong" oder das fast völlig ohne Percussion auskommende „Copernicus" im Raum aus und lassen dennoch Platz für aus dem Ärmel geschüttelte Eruptionen wie in „With twilight as my guide".

Der Verzicht auf ausufernde Virtuositätseskapaden tut der Band hörbar gut. Doch das wird sie wohl kaum interessieren, wenn sie ohnehin schon auf dem nächsten Album auch dieses Konzept wieder über den Haufen wirft.

Was das anbelangt, bin ich ganz optimistisch.