BOLLOCK BROTHERS

Last Will & Testament

Jock McDonald, der alte Haudegen, er wird nicht müde und hat es auch nicht verlernt. Das waren meine ersten Gedanken beim Hören von „Last Will & Testament“. Den BOLLOCK BROTHERS gelingt das Kunststück, noch immer wie vor 30 Jahren zu klingen, ohne dabei alt oder antiquiert zu wirken.

Für Punks waren ihre Synthie-gestützten (Punkrock-Cover-)Songs oft zu discomäßig. Während andere Bands der Synthiepop-Ära – zumindest kurzzeitig – richtig absahnten, blickten die BB in die Röhre respektive Flasche, denn Alkohol und, zumindest in Hamburg, fast immer irgendwelche Randale vor und auf der Bühne brachten zwar Presse, aber keine Fans.

Dennoch fand ich es immer sympathisch, wie Jock McDonald unbeirrt sein Ding durchzieht. Leider hat diese Veröffentlichung einen bitteren Beigeschmack, denn sie entstand in Gedenken an den vor zwei Jahren verstorbenen BB-Keyboarder „Big Mark“ Humphrey (der hier auch noch drei Songs singt).

Unterstützt von zwei französischen Sängerinnen gibt es neben neuen eigenen Songs natürlich viele Coverversionen, wie zum Beispiel die schon fast an NOUVELLE VAGUE erinnernde von „My generation“.

Alte BB-Fans erkennen vielleicht sogar Hits wieder, wie„Der Bunker“ oder „Harley Davidson“, diesmal sogar exklusiv mit geändertem Text. Es gibt auch Füllsongs, aber rotzige Streetpunk-Nummern wie „Henry the 8th“ lassen darüber hinwegsehen.

Da haben die BB schon viel schwächere Platten hingelegt.