JACKETS

Stuck Inside

Vorsicht, heimtückische Kalauerattacke: Die JACKETS aus Bern machen auf ihrem Debüt-Longplayer ja echt mal ein mächtiges Fuzz auf, höhöhö ... Nee, ernsthaft, was hier über die Distanz von zwölf Songs geboten wird, ist schon ein ganz vorzüglicher Retro-Sixties-Garagen-Bastard, welcher angefangen bei rotzig-aggressiven Stompern wie dem Opener „Get back with you“ oder „Traitor“ bis hin zu schön düsteren, leicht psychedelisch angehauchten Balladen wie „Mr.

Stranger“ und dem CHERRY SLUSH-Cover „I cannot stop you“ die gesamte Bandbreite dessen aufbietet, was dieses Präpunk-Genre mitunter so unwiderstehlich cool und sexy macht. Dem eh schon grundguten Gesamteindruck ist insbesondere auch die Stimme von Sängerin und Gitarristin Jackie Brutsche (ex-MAD COW DISEASE) durchaus zuträglich, erinnert sie mich doch in den besten Momenten entfernt an eine Kreuzung aus Grace Slick und Patti Smith.

Aber auch die beiden Jungs am Schlagzeug und am Bass verstehen ihr Handwerk, was nicht weiter verwundert, sofern man denn weiß, dass sie sich bereits in so illustren Kombos wie den TIGHT FINKS, THE GET LOST oder des Lightning Beat-Mans NEVER HEARD OF ’EMS ihre Sporen verdienten.

Absolut runde Sache also, und wenn ich auch sage, dass das SAINTS-Cover „Demolition girl“ den schwächsten Song auf der Platte darstellt, so lässt sich doch wirklich Schlimmeres über ein Erstlingswerk behaupten.