JAKE PORN

Something Different

Ganz ehrlich: ich war noch nie so froh kein Textblatt mein Eigen zu nennen wie beim Opener „Rollercoaster“. Und da soll mir jetzt keiner kommen mit „Alter, Rock’n’Roll, crazy, Titten“ und ähnlichem Scheiß.

Abgesehen davon stellt sich musikalisch die Frage: warum ausgerechnet dieses Stück als Opener? Das erschließt sich dem Rezensenten auch nach wiederholtem Durchlauf von „Something Different“ nicht, da hätte es bessere Lösungen gegeben.

Im weiteren Verlauf platzieren sich die Herner in der selbst gewählten Alternative-Rock-Schublade mit metallischer Schlagseite, mit stellenweise guten Resultaten. Wie bei „Don’t fall“, das an die Zeit erinnert, als LIFE OF AGONY debütierten.

Wenn direkt danach in „Surround me“ jedoch so etwas wie „Gang Vocals“ ertönen, dann weiß man sofort: der Gysenbergpark ist nicht Brooklyn. Dieses muntere Wechselspiel setzt sich weiter fort, in der Summe liegt dieses Album genau in der Mitte zwischen „Au Backe“ und „Ja, bitte mehr davon“.

Es besteht also jede Menge Hoffnung, auch wenn jetzt unterm Strich trotz Ruhrgebietspatriotismus nur Durchschnitt bleibt. Aber: Hier findet sich eine Band gerade, mit Durchhaltevermögen und jeder Menge Gigs unterm Arsch könnte das wirklich was werden.