MARDUK

Wormwood

Bereits mit dem Vorgänger „Rom 5:12“ von 2007 konnte sich Sänger Mortuus endgültig aus dem übermächtigen Schatten seines Vorgängers Legion lösen und mit seiner Stimme erstmals wirklich eigene Akzente bei MARDUK einbringen.

Was die Schweden direkt dazu nutzten, ihrer Musik neue Facetten zu verleihen. Mit ihrem elften Album „Wormwood“ folgen MARDUK dem auf „Rom 5:12“ eingeschlagenen Weg, richten ihn aber noch ein Stück weit experimenteller aus, was „Wormwood“ zur abwechslungsreichsten Platte der Band überhaupt macht.

Hass, Kälte und Raserei sind natürlich weiterhin die Basis (und werden es wohl auch immer bleiben), das monoton großartige Gekloppe der „Panzer Division Marduk“-Ära aber bleibt weiterhin Vergangenheit.

Stattdessen wurde an den Arrangements gefeilt, noch mehr mit verschiedenen Tempi experimentiert, den Songs noch mehr dynamische Spannung verliehen als schon auf den direkten Vorgängern und Mortuus setzt seine Stimme jetzt beinahe so variabel und irrsinnig ein wie Attlia Csihar auf MAYHEMs letztem Album „Ordo Ad Chao“.

Im Gegensatz zu den Norwegern haben MARDUK aber eine vernünftige Produktion bevorzugt, die rauh und räudig, dabei aber transparent und wuchtig ist. Besser als bei so musikalisch unterschiedlichen, aber gleichzeitig atmosphärisch ähnlichen Songs wie „Funeral dawn“ oder „Whorecrown“ kann erwachsener Black Metal nicht klingen.