AHEAD TO THE SEA

Still Angry, Still Happy

Drittes Album der „Folk Punk Piraten“ und wie bei der kleinen Schwester von ACROSS THE BORDER heißt Kämpfen auch Tanzen, und Handeln folgt auf Reden! Und im Falle von „Still Angry, Still Happy“ sind das dreizehn eigene Lieder, die mit Herz, Verstand und viel Rhythmus diese Welt für eine gute Stunde besser machen.

Besser im Sinne von „Du bist nicht alleine!“ und „Zusammen können wir etwas verändern!“ Die Band hat ihren Sound weiter verfeinert, öffnet sich verstärkt Dub-, Reggae- und Worldmusic-Rhythmen.

Geige, Akkordeon und Wechselgesang sind stets prägend. Den charismatischen Abgeh-Folk-Punk für die Dauerrotation im „Folk Punk Radio“ gibt es natürlich auch zu Genüge. Bestes Beispiel: der Titelsong.

Geht ab, ins Ohr und mit klaren Statements („Kein König, Tyrann oder Gott wird je mein Haupt regieren!“) zeigt die Band Prinzipientreue. Oder wie es die Band, im liebevoll gestalteten und mit allerhand Linernotes sowie Fotos versehenen Booklet, selbst definiert: „Endlich ein Song für alternde Punkrocker.“ Tja, die Welt dreht sich weiter, Missstände werden nicht weniger, Repressionen und Kopflosigkeit gehen Hand in Hand – Idealismus ist nicht immer einfach.

So wechseln sich nachdenkliche, melancholische Töne über ehrliche Politiker („My voice“) mit Liedern, „irgendwo zwischen Selbstzweifel und Hoffnung“ (Linernotes zu „Smile and infiltrate“), ab.

Der „Upper class“ und deren Wertvorstellung eines „First-Class-Lebens“ wird gehörig in den Arsch getreten („Up ya arse“). Dazu Statements zum rüden Vorgehen, gegen autonome Zentren, Sicherheitswahn oder einfach Gedanken „Zur Lage der Nation“.

Hallo Anwaltschaft! Fassen wir zusammen: Wer die beiden Vorgänger mochte, ist still an Bord. Neugierige können mit dem „Urban Pirate Soundsystem“ eine kurzweilige Kaperfahrt erleben, wenn Unabhängigkeit, Experimentierfreude und kritische Denke, zum Selbstverständnis gehören.

Still recommendable, still good!