DEAD TO ME

African Elephants

Jede Veränderung hat Konsequenzen. Das gilt auch für die Umbesetzung einer Band und die Entscheidung über ihre musikalische Ausrichtung. In Bezug auf DEAD TO ME sind die Folgen des Ausstiegs von Gitarrist Jack aufgrund einer Babypause unüberhörbar.

Hatte man beim letzten Gedanken an die Kalifornier noch die Geschlossenheit des Mini-Albums „Little brother“ (2008) im Ohr, so stellt das zweite Album im Gegensatz dazu eine zutiefst beabsichtigte Herausforderung dar.

Eine, die es lohnt auf sich zu nehmen. Denn das Gros der Songs auf „African Elephants“ ist grandios melodiöser Punk, den die Band seit Gründung 2003 kontinuierlich zu kreieren vermag. Doch es gibt mehr.

Da wären zum einen Reggae/Punk-Töne, zu denen sich auch Joey Strummer vergnügt im Kreise drehen dürfte. Eine Art Genrespielerei, die sich in ähnlicher Weise auch in einem Song wie „A day without war“ fortsetzt, der strukturtechnisch für eine Band wie DTM schon fast vertrackt daherkommt, mit ein wenig Geduld aber doch eine durchschaubare Seele erkennen lässt.

Die Produktion fällt mir persönlich etwas zu glatt aus, was die Folge hat, dass einige Songs eher nach RANDY oder THE BRIEFS klingen als nach eben DTM. Egal, denn dieses Album ist eine konstante Überraschung, da hier nichts so ist, wie man es vermutet hätte, dafür aber noch viel besser.

„African Elephants obliterates expectations“, ließ Fat Wreck via hauseigener Internetseite vorab schon mal verkünden. Nicht dass jemand behaupten könnte, er wäre nicht gewarnt worden. Und DTM? Das sind, wie der Albumtitel bereits vermuten lässt, vom Aussterben bedrohte Originale, von denen es im Punkzirkus nicht mehr allzu viele gibt.