GEARS / D.I.S

Rockin’ At Ground Zero / Rare Cuts

Erstmal die Labelnamen sortieren: Heptown ist ein cooles Label aus Schweden, Hellcat das von RANCID-Lars, und dann gibt es auch noch Hep Cat. Letzteres sitzt in Orange, CA, der Hauptstadt des in Sachen California-Punkrocks so wichtigen Orange County, und mit dieser Doppel-CD, die aus einem Pappschuber mit zwei einzelnen CD-Trays besteht, wird das Erbe der ab 1970 in Los Angeles aktiven THE GEARS aufbereitet, aus der 1982 THE D.I.s wurden – nicht zu verwechseln mit D.I.! Enthalten sind auf der CD (eine LP-Version ist auch erhältlich) das „Rockin’ At Ground Zero“-Album von 1980, dessen Songs ebenso remastert wurden wie die Demoaufnahmen von 1979 und die Tracks der 7“.

Macht alles in allem 23 Stücke, und auch wenn die GEARS sicher keine Band der ersten Reihe waren wie ADOLESCENTS, CIRCLE JERKS, YOUTH BRIGADE, SOCIAL DISTORTION, BAD RELIGION, CHANNEL 3 und Co., so sagt das nichts aus über die musikalische Qualität.

Denn ihre aggressiven, melodiösen Punkrock-Songs mit teilweise leichtem Rockabilly-Einschlag sind erstklassiger Stoff – Pflichtmaterial für jeden, der L.A.-Punk aus jener Zeit verehrt. 1982 war Schluss mit den GEARS, und Sänger Axxel G.

Reese und Drummer Dave Drive gründeten THE DRILL INSTRUCTORS, kurz THE D.I.s, die zwar den Punkrock-Background nicht aufgaben, aber erhebliche Einflüsse aus Country und Rockabilly aufwiesen und auch heute noch erstaunlich frisch klingen – wer die frühen STRAY CATS schätzt, sollte hieran seinen Spaß haben.

Bis in die frühen Neunziger waren die D.I.s noch aktiv, hatten auch immer wieder andere alte L.A.-Punk-Leute in ihren Reihen wie etwa Ron Emory von T.S.O.L., und auf der „Rare Cuts“-CD, die im Booklet eine ausführliche History von GEARS und D.I.s enthält, finden sich neben Aufnahmesessions aus den Jahren 1983, ’85 und ’90 auch die fünf Songs der „Lock n’ Load“-12“-EP aus dem Jahre 1984 – exzellenter, erdiger Punkabilly, der einen Großteil der heutigen Bands in die Tasche steckt und teilweise auch an GUN CLUB und THE CRAMPS erinnert.

Alles in allem ergibt das einen interessanten Doppel-Release in liebevoller Aufmachung.