GNAW THEIR TONGUES

All The Dread Magnificence Of Perversity

Gute Nachrichten aus den Niederlanden: Die orchestralen „black/doom/noise demons“ GNAW THEIR TONGUES sind zurück und verbreiten mit „All The Dread Magnificence Of Perversity“ eine Stimmung, wie sie einst unter der von Dschingis Khans Mongolenhorden niedergemetztelten Bevölkerung einer bis dato sich ihres Lebens erfreuenden wohlhabenden Stadt nicht besser gewesen sein kann.

Die Meister des langen Songnamens (meine Favoriten lauten diesmal „Broken fingers point upwards in vain“, „Rife with deep teeth marks“ und „The gnostic ritual consumption of semen as embodiment of wounds teared in the soul“) zelebrieren wie keine andere Band die Apokalypse in Dolby Surround – würde Emmerich vernünftige Endzeit-Filme drehen und hätte er auch nur den geringsten Geschmack, wären GNAW THEIR TONGUES idealst dazu geeignet, ihm einen Weltuntergangsscore zu schreiben, der zwangsläufig jeden Zuschauer mit kreidebleichem Gesicht in den Kinosessel drücken würde.

Nicht die richtige Musik für nächtliche Spaziergänge durch schlecht beleuchtete Straßen, sondern monumentale Soundscapes, die bedrückender und bedrohlicher sind, als es Bilder je sein könnten.

Kann man eigentlich instrumentale Musik auch erst ab 18 freigeben? Ach ja, der oben vewendete Plural ist rein dem Vorhandensein eines Bandnamens geschuldet, in Realität handelt es sich um ein niederländisches Ein-Mann-Projekt.