KURT VILE

Childish Prodigy

Als Gitarrist von THE WAR ON DRUGS hatte Kurt Vile, ein Lo-Fi-Indierock-Singer/Songwriter aus Philadelphia, eine spannende Kreuzung aus klassischem Americana-Songwriting, modernerem britischen Popverständnis und Psychedelic-Rock gespielt.

Auch auf seinem zweiten Soloalbum kann man noch viele dieser Einflüsse wiederentdecken, wobei Vile dabei immer wieder an Paul Westerberg beziehungsweise die späten REPLACEMENTS erinnert. Klassischer US-Rock in Grenzbereichen von Mainstream und Underground, nur mit stärkerer 70s-Note und einem Hang zu LoFi-Klangästhetik und Pop.

An sich ein songwriterischer Traditionalist, der aber weiß, welche Knöpfe man drücken muss, um auch die hippe Indie-Crowd anzusprechen und dementsprechend ein Label wie Matador für sich zu begeistern, ohne dass man Vile vorwerfen könnte, er würde nach der Devise „style over substance“ arbeiten.

Nein, „Childish Prodigy“ ist ein wirklich schönes, in sich geschlossenes Album, mit dem Vile meine Aufmerksamkeit auf jeden Fall gewonnen hat.