MOLINA AND JOHNSON

s/t

Wie so viele andere Singer/Songwriter ist auch Jason Molina (MAGNOLIA ELECTRIC CO., SONGS: OHIA) über die Jahre immer ruhiger geworden, bewegte er sich weg von früheren Neil Young-Gitarrenattacken. Wo andere Musiker dadurch langweiliger werden und an Intensität einbüßen, ist Molina inzwischen zu neuen kreativen Höhen gelangt.

Für diese Platte hat er sich mit Will Johnson zusammengetan – ansonsten in Langeweilerkapellen wie CENTRO-MATIC und SOUTH SAN GABRIEL anzutreffen – und produziert poetisch angehauchte traditionelle Klänge mit authentischem Lagerfeuercharme.

Dennoch kommt dabei Molinas typischer Pathos und sein Sinn für zupackende Melodien gut zum Tragen, auch wenn er nicht bei allen Stücken singt, was auf jeden Fall für Abwechslung sorgt und den unterschiedlichen Charakter der 14 Songs betont.

Die decken subtil das breite Feld von Americana ab, zwischen modernisiertem verpoppten Countryrock mit verspielter Instrumentierung und erdigstem rudimentären Bluegrass. Molina und Johnson erreichen dabei einen Grad an Entspanntheit und innerer Ruhe, die ich auch bei CALIFONE schätze, was unter dem Strich eine sehr schöne wie atmosphärische Platte ergibt, die auf sehr unprätentiöse und klischeefreie Weise das Singer/Songwriter-Genre bereichert.