BUILT TO SPILL

There Is No Enemy

In den Staaten erfreuen sich Doug Martsch und BUILT TO SPILL nach wie vor eines Majordeals mit Warner, in Europa aber scheint kein Interesse mehr zu bestehen nach „You In Reverse“ von 2006, und man ist wieder auf Indie-Niveau angelangt.

So richtig massenkompatibel waren BUILT TO SPILL eh nur bedingt, und auch wenn Herr Martschs cleveres Songwriting immer Erinnerungen an Neil Young oder DINOSAUR JR. wachrief, seine Band war was für die bebrillten Nerds und weniger für die Stadien, was ja nichts Schlechtes sein muss.

Und so waren BTS seit ihrem Debüt im Jahr 1993 (vorher spielte Martsch bei TREEPEOPLE) immer so ein Art heimliche Lieblingsband, die man gerne wieder rauskramte, wegen ihrer hübschen Melodien und ihres sympathisch altmodischen Indierocks.

Auch „There Is No Enemy“ lässt sich wieder wunderbar ohne große Abnutzungserscheinungen diverse Male durchhören, eine erstaunlich lasche, sehr poppige Platte im BTS-Gesamtwerk, bei dem sich Martsch mit ausuferndem Gitarrenfeedback zurückhält und sich mehr auf feine Melodien und ruhigere Klänge konzentriert.

Und man muss auch bis zum neunten Track „Planting seeds“ warten, bis Martsch mal einen echten Hit alter Prägung aus dem Ärmel schüttelt. Man mag das alles vielleicht etwas altmodisch finden, aber wenn das hier Martschs Vorstellung von Indierock 2010 ist, kann er gerne noch ein paar weitere Platten dieser Güte aufnehmen.