DRIVING THE SALT

Tell-Tale Hearts (2002-2009)

Schwierig, eine befreundete Band zu besprechen, denn weder wäre in ein paar Sätzen alles gesagt, was man als besonders erachtet, noch ist es meist mit der Objektivität recht weit her. Deshalb switche ich zur nüchternen Außenansicht: DRIVING THE SALT machten mit ihrer Debüt-LP „The Ghosts Stopped Watching“ auf Fields of Hope beziehungsweiseStriving for Togetherness anno 2004 zum ersten Mal so wirklich auf sich aufmerksam.

Mit Ausnahme einzelner durchschnittlicher Besprechungen überhäufte man die Band mit Lob, stellte die Aufrichtigkeit der Texte heraus, die melodiöse, an Bands wie DAG NASTY oder LIFETIME erinnernde Gitarrenarbeit und die musikalische Rückbesinnung auf Altbewährtes, die gleichzeitig mehr als nur einfallsloser Oldschool-Hardcore war.

Danach die Split-CD mit den zeitweise reformierten STATIC 84, weiterhin ausschließlich positive Resonanz und viele Shows, auf denen man sich der Republik bis zum vorübergehenden Split Ende 2006 als spielfreudige und sympathische Band vorstellte.

Nach drei Jahren Pause hat man nun sechs neue Songs zur Hand, diese in Eigenregie aufgenommen und zusammen mit allen bisherigen Songs auf eigenem Label veröffentlicht. Das neue Material kommt eine Ecke rauher, nicht minder druckvoll, aber deutlich anders und teils komplexer daher (das facettenreiche „The bride, the groom ...

“ oder der Opener „Introduction to our existence“). Nach offensichtlichen Vorbildern sucht man vergebens, wenn überhaupt sich nach allen Reviews etwas als Konsens herausstellte, dann, dass man sie auf keinen Einfluss, keine auf der Hand liegende Referenzband reduzieren konnte.

Wer also bislang noch nicht das Vergnügen hatte oder auf die neuen Aufnahmen gespannt ist: 24 Songs, ein Booklet mit allen Texten und ausführlichen Linernotes in sehr schöner Aufmachung!