HARLIS

Harlis

Das selbstbetitelte Debüt von HARLIS ist auch gleichzeitig das Debüt von Sky-Records und wenn es auch aus heutiger einwenig vorlaut klingen mag, ich mag es nicht und finde es immer noch unausgegoren. Sicher es war ein weiterer wichtiger Schritt deutsche Rocker-Musik zu fördern und voranzubringen, und die Hörerschaft war sehr dankbar, wenn solche Bands eine Chance bekamen, denn technisch waren sie ihren fernen Vorbilder mindestens ebenbürtig und haben sich durch intensives Touren auch eine solide Fangemeinde geschaffen.

Ich spreche hier, und das meine ich ehrlich bei allem Respekt für die Pionierarbeit von wirklich westcoastverseuchten Zu-spät-68er-Hippie-ROCK, dessen steter Begleiter ein leicht muffiger, provinzieller Mief war/ist.

Durchschlagend und konsequent ist das nicht. Eher die Schiene: „Ich traue mich nicht richtig ...“ Die zweite Platte ist gleichzeitig auch das Ende dieser Band gewesen. Hierbei handelt es sich um ein Konzeptalbum, das sich um eine Piratengeschichte dreht.

Neben dem hohen ROCK-Anteil gibt es jetzt auch mehrere ausgedehntere Instrumentalpassagen, die manchmal ins leicht Progressive abgleiten, aber auch hier fehlt einfach die entscheidende Initialzündung.

Wenn man gehässig sein will, könnte man sagen, HALIS sind durch und durch von JANE verseucht, und an dieser Band reiben sich ja auch immer wieder gerne die Krautrocklager. Überschneidungen in der Besetzung gibt es da auch und auf dem Debüt befinden sich zwei Live-Versionen, die auf einem Tribute-Konzert für den verstorbenen JANE-Trommler Peter Panka eingespielt wurden.

Für das, was an Kraut(Rock)Innovation zu dieser Zeit, auch durch Sky-Records veröffentlicht wurde, sind diese Platten eher Durchschnitt oder schmückendes Beiwerk. Sicher, die Band ist auch nicht wirklich experimentell veranlagt, sondern einfache, ehrliche Rockmusik sollte es sein, ich weiß, und sicher werde ich mich noch nach diesen Platten zurücksehnen, wenn ich STRAIGHT SHOOTER hier besprechen soll, und davor graust es mich jetzt wirklich schon.