PAPER BIRD

Thaumatrope

Es sind düstere Worte, die da, inspiriert durch Comics, Bücher oder Fernsehen aus Anna Kohlweis’ Mund kommen. Titel wie „Devil“ oder „Ghost recovery“ sind bezeichnend. So kriecht Letzterer, der Opener, auch alles andere als fröhlich aus den Boxen meines Autos, als ich ihn an einem nebeligen Morgen das erste Mal höre.

Der Chor – allerlei alte Bekannte, wie etwa die Labelchefs von Seayou und Fettkakao oder auch MusikerInnen von ILSEBILL oder BROOKE’S BEDROOM – trägt dem Rechnung, wirkt beinahe bedrohlich, wie er da durch den Hintergrund schleicht.

Abgesehen von solchen Chorbesuchen (zum Beispiel auch in „I want you“) bestreitet die Wienerin dieses, ihr drittes PAPER BIRD-Album komplett alleine. Und das in gewohnt vielfältiger Manier, mit dichtem, facettenreichen Arrangement: Gitarre, Klavier beziehungsweise Keyboard, Glockenspiel, Mundharmonika, klatschende Hände, stampfende Füße, allerhand allerorts eingespielte Hintergrundgeräusche, elektronisches Gezirpe.

Und diese Vielfalt ist es auch, die dem Album trotz aller Düsternis eine zwar nicht gerade fröhliche, aber durchaus beschwingte Note verleiht und „Thaumatrope“ – benannt nach einem optisch täuschenden Spielzeug aus dem 19.

Jahrhundert – in Kombination mit eindringlichen, fast fordernden Melodien zu einem wunderbar atmosphärischen, einzigartigen Stück Musik macht.