PAUL ROLAND

Duel

Der 1959 geborene Engländer veröffentlichte 1979 seine erste Single, und im Verlaufe der Achtziger erschienen dann eine ganze Reihe von Alben, teilweise in Zusammenarbeit mit Leuten wie Robyn Hitchcock und Nick Saloman.

Speziell auch in Deutschland erfreute er sich recht großer Beliebtheit, veröffentlichte auf Pastell Records, und begann ab 1987 auch Bücher mit okkulter Thematik zu schreiben – eine Verbindung, die angesichts seiner „dunklen“ Texte auf der Hand lag.

1989 erschien „Duel“, Rolands meiner Meinung nach bestes Album, das 2002 dann auf einem griechischen Label neu aufgelegt wurde, aber erst jetzt mit dem Rerelease auf Syborg Music (wo auch eine ganze Reihe anderer Roland-Platten neu veröffentlicht wurden) sollte dieser Klassiker wieder allgemein verfügbar sein.

Schon damals begeisterte mich dieses Album, das mit seiner Goth-Thematik in einer gewissen Verbindung stand zur britischen Goth-Punk-Szene der Achtziger und mit seiner mittelalterlichen musikalischen Anmutung zwar an die Grenzen des Kitsch stieß, diese aber nicht überschritt.

Doch keine Angst, „Duel“ ist trotz des Hits „Nosferatu“, einem Lied wie „Knights“ oder der „The king must die“-Song-Trilogie alles andere als eine Vorwegnahme des unfassbar peinlichen Mittelalter-Mülls, der seit den Neunzigern in Deutschland produziert wird, und auch mit peinlicher „Gotik“-Verkleiderei sollte man Rolands Dracula-Verehrung nicht in Verbindung bringen.

Nein, Rolands Platten allgemein und das Meisterstück „Duel“ sind in der stimmigen Verbindung von Inhalt und Musik, der eigenwilligen, dramatischen Kombination aus Rock, Orgelbombast, Flöten und Streichern wirklich große Kunst, zwischen Goth-, Psychedelic und Prog-Rock.

Die Neuauflage enthält neben den Originaltracks, die unter der Aufsicht von Roland neu gemischt wurden, noch diverse Bonusstücke. Fehlt nur noch die Doppel-LP-Version dieses Klassikers.