WORN IN RED

In The Offing

Seltsam eigentlich, dass Richmond nie wirklich den Respekt bekommen hat, den die Hauptstadt von Virginia dafür verdient, dass sie seit Anfang der Neunziger mit Bands wie AVAIL, STRIKE ANYWHERE oder ENGINE DOWN und zig anderen ein steter Quell guter Musik wurde.

Immer wieder erzählten Bands von der kleinen, feinen Szene dort, und aus jener kommen auch WORN IN RED, die sich 2004 gründeten und in der Folge hier und da eine Single veröffentlichten, es aber erst 2008/09 in Angriff nahmen, ihr Debütalbum aufzunehmen.

„In The Offing“ heißt das, und sobald ich die ersten paar Songs gehört hatte, wusste ich, warum No Idea-Boss Var nicht anders konnte, als es auf seinem Label zu veröffentlichen. Ganz klar, der Mann hat ein großes Herz für traurige, verzweifelte, wütende Männer, die ihre Gefühle nicht in sich reinfressen, sondern mit heiserer Stimme in die Welt hinaus brüllen.

Ist die Begleitmusik dann auch noch eher melodiös und in unteren bis mittleren Tempo-Bereichen angesiedelter Punkrock/Hardcore, muss Var einfach die Band unter seine Fittiche nehmen – kein Wunder, dass das Labelprogramm von No Idea einen klaren Schwerpunkt bei solchem Sound aufweist, und auch WORN IN RED passen da bestens rein.

Keine Angst, das hier ist kein HWM-Klon, sondern bei aller Parallelität sehr intensive, mitreißende, engagierte Musik – für Menschen, die wissen, wovon ich rede.