DEAD WESTERN

Suckle At The Supple Teats Of Time

Hinter DEAD WESTERN steckt ein gewisser Troy Mighty aus Sacramento, den man wohl am besten in die Schublade Neo-Folk steckt, CURRENT 93 in weniger mystischer Form, gepaart mit leichten Einflüssen von Klassik, vorgetragen in seltsamer exzentrischer Stimmlage, nicht weit entfernt von Scott Walker, Baby Dee oder ANTONY AND THE JOHNSONS.

Dabei klingt Mighty oft wie eine Parodie auf Tom Waits, aber das darf man natürlich nicht so bewerten, denn der Mann meint es sehr, sehr ernst mit seiner Kunst und so durchzieht seine fragile wie leise Musik eine einschüchternde sakrale Erhabenheit, vor allem wenn das akustisches Gitarrenspiel mit Violine, Orgel oder Percussion erweitert wird.

Eine gewisse Monotonie lässt sich bei „Suckle At The Supple Teats Of Time“ zwar nicht von der Hand weisen, aber das liegt vor allem an der Introvertiertheit und Subtilität der Kompositionen, deren Feinheiten sich erst ganz langsam offenbaren.

Letztendlich eine dieser Platten, die man sich erst mal erarbeiten muss, die dann aber eine erstaunlich lang anhaltende Faszination und Wirkung besitzt, wenn man sich denn auf ihre tieftraurige Atmosphäre einlassen will.

Besuche einer Kirche oder eines Friedhofs dürften kaum lustiger sein.