ELEPHANT9

Walk The Nile

Was sich über das Debüt „DodoVoodoo“ dieses Progressive/Neo-Psychedelic/Jazz-Rock-Trios aus Oslo sagen ließ, trifft auch auf das aktuelle Album „Walk The Nile“ zu. Groovender Improvisationsrock mit starken Jazzanteilen und dominanten Keyboard- und Orgel-Sounds, allerdings völlig auf Gitarre verzichtend.

Das stört aber genauso wenig wie beim Debüt, denn was ELEPHANT9 hier stattdessen mit Tasteninstrumenten an aggressiven noisigen Sounds produzieren, macht Gitarren auch nicht unbedingt notwendig.

Und wie auch schon bei „DodoVoodoo“ stehen hier weniger konkrete Songs im Vordergrund als eine atmosphärische Umsetzung von Rhythmik, mal mehr mal weniger dissonant, und entweder extrem beschleunigt oder beunruhigend chillig – ELEPHANT9 bleiben dabei auf sehr sympathische Weise immer extrem unberechenbar.

Alles beim Alten also, aber dennoch scheint „Walk The Nile“ das stilistische Spektrum der Norweger noch weiter verdichtet und perfektioniert zu haben. Eigenwilliger Freestyle-Rock in formvollendeter Ausprägung, der aber nicht nur auf einem unterkühlten akademischen Level verharrt, sondern wirklich mitreißen kann.