JIZZLOBBERS

s/t

Wem sind die BACKWOOD CREATURES noch ein Begriff? Wahrscheinlich nicht mehr allzu vielen, was jedoch eine Schande ist, war dieses in Köln ansässige Quintett doch anno 2002 mit „Living Legends“ für das mit Abstand beste deutsche Pop-Punk-Album des vergangenen Jahrzehnts verantwortlich.

Nach dem Split vor einigen Jahren kam mir jedoch nicht mehr viel von den ehemaligen Mitgliedern der hinterwäldlerischen Kreaturen zu Gehör, bis mir jetzt dieses Zuckerstück auf den Schreibtisch flatterte: Die Besetzung der JIZZLOBBERS rekrutiert sich nämlich aus niemand Geringeren als Sänger Heiner (mittlerweile wohl auch am Sechssaiter recht patent) sowie Bassist Leif von den eben Genannten, ergänzt durch die Ex-HAVANA RAGDOLLS Sascha (Gitarre und Gesang) und Panu (Schlagzeug).

Dass diese hochkarätige Besetzung für absolut mitreißende, adrenalinbefeuerte Endorphin-Granaten bürgt, sollte dementsprechend wohl keiner weiteren Erklärung bedürfen. Nicht weniger als 16 unmittelbar in Mark und Bein fahrende Pop-Punk-Gassenhauer mit coolem, ganz und gar unposigem Rock’n’Roll-Appeal bekommt man hier um die Ohren gehauen, und das HUMPERS-Cover „Up yer heart“ kann durchaus als guter Anhaltspunkt dafür herhalten, wohin die Reise bei den Burschen geht.

Wobei die vier Ding-Dong-Daddys aus der Domstadt gewiss auch manche eigene kapitale Hits im Köcher haben, als Anspieltips seien da allen voran mal „Breakthrough“ und „Loveboat“ genannt. Und mit der brillanten Version des Woodie Guthrie-Klassikers „Fascists are bound to lose“ setzt man zum Schluss noch eines der charmantesten Anti-Nazi-Statements, welches mir seit langer Zeit untergekommen ist ...

Ja, ein ganz hervorragendes Debüt: Alles tiptop!