RED SPAROWES

The Fear is Excruciating, But Therein Lies the Answer

Ich habe RED SPAROWES früher Unrecht getan, als ich sie wegen der NEUROSIS/Neurot-Labelmate-Konstellation und der Position von Bryant Clifford Meyer als Keyboarder von ISIS eher als Band aus der zweiten Reihe, als eine Art Seitenprojekt wahrnahm.

Ein unglaublicher, mitreißender Auftritt auf dem Roadburn-Festival war es, der mich davon überzeugte, dass diese Formation den dienstälteren ISIS und NEUROSIS ebenbürtig ist, ja das Zeug dazu hat, diese zu überrunden.

Das dritte Album „The Fear is Excruciating, But Therein Lies the Answer“ beweist das nun ungeheuer eindrucksvoll. Man hat in letzter Zeit nicht wenige Bands mit so einem soundscapehaften Breitwand-Sound gehört und gesehen, war und ist immer wieder beeindruckt, doch erkennt auch, dass sich eine gewisse Ermüdung einstellen kann, wenn nur Standards abgespult werden zwischen laut und leise.

RED SPAROWES nun beweisen, dass die Unterschiede im Detail liegen, dass Meyer und seine vier Begleiter es besser als andere beherrschen, unter die Haut gehende, düstere, monumentale Klänge zu erzeugen, die dramatisch und doch nicht plump bombastisch, detailreich, aber nicht frickelig-verspielt sind.

Damit erzeugen sie eine Stimmung, die im Gegensatz zu Genrenachbarn eher euphorisch ist, wirken ihre Kompositionen stimmungsaufhellend und nicht wie Downer. Acht Songs finden sich auf dem Longplayer, und die sollen, so heißt es, eher als einzelne Werke denn als monolithischer Albumblock wahrgenommen werden.

Ein meisterliches Album für die Tage, an denen einem nicht nach simplen Drei-Akkord-Smashern zumute ist.