SPOON

Transference

Erst kürzlich war SPOON-Kopf Britt Daniel in seiner Funktion als Produzent des aktuellen WHITE RABBITS-Albums „It’s Frightening“ nicht ganz unschuldig daran, dass die Band aus Brooklyn dadurch in der Vorhölle schicker Indierock-Belanglosigkeit landeten.

Jetzt legt er konsequenterweise ein neues SPOON-Album nach, das wirklich fantastisch klingt, aber bei dem Daniel blöderweise vergessen hat, auch ein paar vernünftige Songs zu schreiben. Ein etwas sinnentleerter, streberhafter Exkurs im Arrangieren modernisierter Vintage-Sounds – Motown-Einflüsse der 60er Jahre hatte ja bereits auf dem großartigen 2007er-Album „Ga Ga Ga Ga Ga“ eine große Rolle gespielt – und manierierter Instrumentierungs-Exzesse.

Eine Sammlung von Songs, die tendenziell sogar richtig sexy sind und auch dEUS- und FLAMING LIPS-Fans erfreuen dürften, dabei aber selten über das Level unfertiger, überlanger Demos hinauskommen.

Man kann sich „Transference“ deshalb wirklich wunderbar immer und wieder anhören, kaum eine Platte in diesem Jahr wird produktionstechnisch auch nur ansatzweise einen besseren Sound haben, aber wäre da nicht Daniels markanter Gesang, wüsste ich jetzt schon nicht mehr, wie der vorherige Song geklungen hat, was dann doch etwas zu dürftig ist, oder einfach gerade too sophisticated for me.