V.A.

Krautrock – Music For Your Brain Vol. 4

„Krautrock“ – hätte man vor zehn Jahren noch bei der bloßen Erwähnung dieses Wortes als gestandener Punkrocker panisch die Flucht ergriffen, so sieht das heute im Falle eines aufgeschlossenen, musikhistorisch interessierten Menschen schon etwas anders aus.

Natürlich war nicht alles Gold, was in den hippieverseuchten späten Sechzigern und dann in den Siebzigern hierzulande an mal mehr, mal weniger experimenteller Musik zwischen Psychedelic und Elektronik so fabriziert wurde, doch dass Bands wie FAUST, NEU!, CLUSTER, TANGERINE DREAM, AMON DÜÜL oder GURU GURU bis heute und speziell dieser Tage geschätzt werden, ist eine nicht ganz neue Beobachtung.

Zuerst wurde die aus dem englischsprachigen Ausland stammende Bezeichnung „Krautrock“ sowie die Musik von Post-Rock/Metal-Bands aufgegriffen, und mittlerweile kokettieren auch deutsche Bands aus diesem Genre mit dem Begriff und diesen Einflüssen, so unkonkret sie sich auch manifestieren mögen.

Da ist es nur logisch, sich mit den Ursprüngen dieser Szene zu befassen, und dazu taugt diese Compilationreihe, die nun in die vierte Runden geht. Nicht jede der Boxen erschließt völlig neue Bands, es gibt zwischen den Teilen und auch innerhalb der Boxen auf den verschiedenen CDs Überschneidungen, maßgebliche Bands tauchen mehrfach auf, und so manches, was damals gespielt wurde, ist heute einfach nur noch furchbar anzuhören (Mal ehrlich: als in Deutschland solche Musik gemacht wurde, gab es in den USA schon MC5, STOOGES, SUICIDE und NEW YORK DOLLS!), doch im Rahmen einer umfassenden musikalischen Bildung macht es durchaus Sinn, sich von Vol.

1 dieser Boxen her in das Thema einzuarbeiten. Und die Schnittmenge zwischen Punk und Krautrock wird auf CD1 von Vol. 4 schon dadurch klargemacht, dass man als Opener „Macht kaputt was euch kaputt macht“ von TON STEINE SCHERBEN ausgewählt hat.