OBITUARY

Live Xecution

Dass ich mir Bands ab einem gewissen Bekanntheitsgrad nicht mehr live ansehen möchte, ist kein elitäres Verhalten, sondern Folge der Erkenntnis, dass die wenigsten auf großen Bühnen funktionieren. OBITUARY, die ich als gute Live-Band in Erinnerung habe, sind auf diesem Mitschnitt vom 2008er Party.San Open Air bloß langweilig anzuschauen.

Ein bisschen Auf- und Ablaufen, dabei das Köpfchen schütteln und kreisen lassen, dazu eine Allerwelts-Lightshow und eine Songauswahl, die viele Highlights vermissen lässt, das macht nur Sinn für diejenigen, die das hier als Erinnerungsstütze an das selbst Erlebte benutzen.

Und das Bonusmaterial hätte man sich auch schenken können: unwitzige Backstage- und öde Proberaumaufnahmen. Ich erinnere mich da lieber an ein OBITUARY-Konzert 1992 (oder ’91? ’93?) in Belgien, bei dem Sänger John Tardy krankheitsbedingt erst durch Barney von NAPALM DEATH und dann durch seinen Bruder Donald vertreten wurde, der gleichzeitig Schlagzeug spielen musste: Halsadern können beeindruckend anschwellen, ohne zu platzen.