BOMBEE

Black Keys

Dass Mitglieder von BOMBEE auch bei anderen Exile On Mainstream-Bands zu Gange sind (CELAN) oder waren (FLUID, VOLT) darf nicht weiter irritieren. Die Chemnitzer bewegen sich mit ihrer anhand von Akustikklampfe, Cello, Kistentrommel und Gesang erzeugten Musik nämlich irgendwo zwischen Singer/Songwriter-Gewimmer und Neofolk-Fragilität und haben also musikalisch so rein gar nichts mit den oben genannten Formationen gemein.

„Black Keys“, das immerhin schon dritte Album des Quartetts, enthält zwölf den Charakter einer Lagerfeuer-Session aufweisende Stücke – Kuscheligkeit, Schwermut und Düsterkeit inbegriffen.

An und für sich und häppchenweise machen sich die einzelnen Stücke ganz gut in den Gehörgängen. Über die Gesamtspielzeit macht sich jedoch eine gewisse Tristesse breit. Zu schnell ist der Aha-Effekt der eher ungebräuchlichen Instrumenten-Kombination verflogen und dann fallen die Songs in ein Spannungsloch.

Dem Album ist zwar ein gewisser Wille nicht abzusprechen, ihm fehlt aber die Dringlichkeit, um langfristig Aufmerksamkeit zu erregen. Zudem erinnert mich das Ganze, vor allem der Art und Weise des Gesangsvortrags wegen, an die unsäglichen Versuche, die um die Jahrtausendwende einige so genannte „Heavy-Rocker“ unternahmen, mit balladeskem Liedgut einen auf soft und seriös zu machen: Wenn mir eine Musik den „It’s Been A While“-Hundeblick von Aaron Lewis vor das geistige Auge malt, dann kann ich mir diese einfach nicht weiter antun.