BRUSHES HELD LIKE HAMMERS

You Could Be Living In A Room Like This Free!

Der bislang einzige Nachfolger der süddeutschen Band THE EUROPEAN TRANSLATION OF, deren Körper schon lange roch, bevor es Ende 2007 schließlich aus und vorbei war, sind BRUSHES HELD LIKE HAMMERS, die durch das THE PLAN-Zitat im Namen die generelle Marschrichtung des Debüts vorgeben: Eine Gratwanderung zwischen den Polen Washington, DC und Chapel Hill, Kantigkeit und Pop-Appeal mit genretypisch massig Breaks und überlegten Rhythmuswechseln, was trotzdem nicht konstruiert oder überambitioniert wirkt, ist „You Could Be Living ...“ geworden.

Manfred Adler, das einzige Ex-Mitglied von TETO, übernimmt hier den Job des Sängers, hat nebst zweitem Gitarristen zudem eine sehr stimmige Rhythmussektion am Start, die für den Drive der Platte sorgt, der sich mitunter daraus ergibt, dass von verworrenen Strukturen mit lärmigen Gitarren jäh auf poppige, melodische Refrains mit mehrstimmigem Gesang umgeschaltet wird, also in der Herangehensweise nicht weit vom Quasi-Vorgänger entfernt.

Aber lassen wir diesen Verweis, denn das hier hat genug signifikante Momente, um für sich alleine zu stehen. Das ruhig dahinfließende, atmosphärische „Bang the drum“ mit schönem männlich-weiblichem Wechselgesang zum Beispiel, oder mein Favorit „Snake road“, eine schwermütige, sechsminütige Herausforderung mit schrägen Soundcollagen und ebenso poppigen wie noisigen Elementen, bei dem zuletzt noch ein Saxophon ausgepackt wird, und an dem man sich trotzdem nicht die Zähne ausgebissen hat.