CHUCK PROPHET

Dreaming Waylon’s Dreams

Seit dem Ende von GREEN ON RED 1992 kann deren Chuck Prophet auf eine recht erfolgreiche Karriere als Solokünstler, Sessiongitarrist, Songwriter und Produzent zurückblicken. So war er etwa zuletzt an Alejandro Escovedos 2008er-Album „Real Animal“ maßgeblich beteiligt, ebenso wie an Jace Everetts aktuellem Album „Red Revelations“, von dem „Bad things“ stammt, der wundervolle Titelsong der HBO-Serie „True Blood“.

Ein ebenso virtuoser Gitarrist wie markanter Sänger (mit Anklängen von Tom Petty), der 2007 Waylon Jennings’ Album „Dreaming My Dreams“ von 1975, das ihn maßgeblich beeinflusst hatte, komplett neu einspielte und in einer 500er-Auflage als „Dreaming Waylon’s Dreams“ veröffentlichte, mit dem von Bruce Licher (SAVAGE REPUBLIC) gestalteten und gedruckten Artwork.

Auf Decor erschien jetzt eine Neuauflage dieser raren Veröffentlichung, und man muss Waylon Jennings’ Platte nicht unbedingt kennen, um Gefallen an „Dreaming Waylon’s Dreams“ zu finden, die ohne weiteres als reguläres Prophet-Werk durchgehen könnte.

Den Anfang macht die damalige Jennings-Single „Are you sure Hank done it this way?“, die bereits Teil von GREEN ON REDs Live-Programm war. Ansonsten liefert einem „Dreaming Waylon’s Dreams“ schön breitgefächerten bluesigen Countryrock, der mal regelrecht poppig oder eben sehr traditionell ausfällt.

Aus dem Rahmen fällt eigentlich nur der siebte Song „The door is always open“, der mehr nach Krautrock als Country klingt. Mission accomplished, ein schönes Album, das mit jedem Hören immer faszinierender und besser wird, auch wenn das Puristen und langjährige Fans der „Outlaw Country“-Legende Jennings eventuell anders sehen könnten.